Solarthermie klingt zunächst attraktiv: Sonnenenergie kostenlos nutzen, um zu heizen und warmes Wasser zu bekommen. Das klingt nach einer guten Möglichkeit, Energie zu sparen und die Umwelt zu schonen. Doch ist Solarthermie wirklich so vorteilhaft?
Diese Frage stellen sich viele Hausbesitzer, wenn sie über eine Investition in Solarthermie als nachhaltiges Energiesystem nachdenken. In diesem Artikel diskutieren wir die fünf größten Nachteile der Solarthermie und warum PVT-Systeme oft die bessere Wahl sind. Obwohl die Solarthermie einige Vorteile bietet, gibt es viele Gründe, die gegen sie sprechen.
1. Hohe Kosten und Installationsaufwand für Solarthermie
Ein wesentlicher Nachteil der Solarthermie sind die hohen Kosten im Verhältnis zum Ertrag. Die Anschaffung und Installation einer Anlage kostet oft einen mittleren bis hohen vierstelligen Betrag, was angesichts der begrenzten Energieeinsparung und der starken Wetterabhängigkeit oft schwer zu rechtfertigen ist.
Zudem ist die Installation aufwändig, da eine große Dachfläche benötigt wird und das Dach optimal ausgerichtet sein muss. Viele Häuser, vor allem in Städten, verfügen nicht über genügend Dachfläche oder die richtige Ausrichtung. Daher kann die Anfangsinvestition oft nicht die erwarteten Energieeinsparungen bringen.
Im Vergleich dazu sind PVT-Systeme einfacher zu installieren und effizienter, da sie Strom und Wärme in einem Modul erzeugen. Darüber hinaus benötigen sie weniger Dachfläche, da die Strom- und Wärmeerzeugung kombiniert wird, was die Investition sowohl platzsparender als auch wirtschaftlich attraktiver macht.
2. Begrenzte Energieeinsparung durch Solarthermie
Solarthermie ist vollständig von der Sonneneinstrahlung abhängig. Besonders im Winter, wenn der Energiebedarf am höchsten ist, liefert die Solarthermieanlage oft nur etwa 20 % der benötigten Wärme. Das liegt daran, dass die Sonneneinstrahlung in den kalten Monaten von Oktober bis April deutlich geringer ist. Das bedeutet, dass zusätzliche Wärmequellen benötigt werden, um den Bedarf vollständig zu decken. Diese starke Wetterabhängigkeit führt dazu, dass Solarthermie nicht das ganze Jahr über zuverlässig genutzt werden kann.
Die Einsparungen durch Solarthermie liegen oft nur bei 10 bis 30 Prozent des Heizenergiebedarfs, was die hohen Anschaffungskosten kaum rechtfertigt. Insbesondere in den Wintermonaten wird die Solarthermie ineffizient, da die Sonneneinstrahlung stark abnimmt. Im Gegensatz dazu können PVT-Systeme auch im Winter effizient Wärme erzeugen, indem sie neben der Sonnenenergie vor allem die Umgebungswärme nutzen.
3. Platzbedarf und bauliche Anforderungen für solarthermische Anlage
Eine solarthermische Anlage benötigt viel Platz auf dem Dach. Je mehr Wärme erzeugt werden soll, desto größer muss die Kollektorfläche sein. Dies ist besonders problematisch bei kleinen Dächern oder wenn das Dach bereits für eine Photovoltaikanlage genutzt wird. Auch der große Warmwasserspeicher benötigt zusätzlichen Platz im Heizungskeller.
Entscheidend ist auch die Ausrichtung des Daches: Ein optimaler Wirkungsgrad wird nur bei Südausrichtung und einer Neigung von 30 bis 45 Grad erreicht. Nicht jedes Dach bietet diese idealen Voraussetzungen, was die Effizienz der Anlage stark einschränken kann.
Im Vergleich dazu benötigen PVT-Anlagen weniger Platz und sind flexibler in der Ausrichtung. Da sie sowohl Wärme als auch Strom erzeugen, wird die Dachfläche besser genutzt und der Gesamtwirkungsgrad der Anlage erhöht. Die kombinierte Nutzung von Strom und Wärme macht PVT-Anlagen besonders attraktiv für Haushalte, die Wert auf Nachhaltigkeit legen, aber wenig Platz zur Verfügung haben.
4. Eingeschränkte Nutzbarkeit für Solarthermie
Nicht jedes Gebäude ist für Solarthermie geeignet. Idealerweise sollte das Dach nach Süden ausgerichtet sein und eine Neigung von 30 bis 45 Grad aufweisen. Dächer, die nach Norden ausgerichtet sind oder durch Bäume oder Gebäude verschattet werden, sind ungeeignet, da der Ertrag stark beeinträchtigt wird. Diese Einschränkungen führen bei vielen Häusern zu einer stark reduzierten Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Anlage.
Moderne Alternativen wie PVT sind hier flexibler und weniger von der Dachausrichtung abhängig. In Kombination mit Batteriespeichern und zukunftssicheren Heizsystemen wie PVT-Wärmepumpen kann die Energieeffizienz weiter gesteigert werden. Diese Kombinationen ermöglichen eine ganzjährige Strom- und Wärmeversorgung, die mit Solarthermie allein nicht möglich ist.
5. Wartung und mögliche Überhitzung der Solarthermie-Anlage
Solarthermische Anlagen sind technisch anspruchsvoll und müssen regelmäßig gewartet werden, um effizient zu arbeiten. Hohe Temperaturen belasten die Anlage zusätzlich und erhöhen den Wartungsaufwand.
Ein weiterer Aspekt ist die langfristige Zuverlässigkeit der Anlage. Solarthermische Systeme sind anfällig für Leckagen und Materialermüdung, insbesondere aufgrund der hohen Temperaturen und Drücke, unter denen die Systeme arbeiten. Die Wartung kann aufwendig und teuer sein, was die Rentabilität der Anlagen im Laufe der Jahre weiter verringert. Außerdem müssen die Wärmeträgerflüssigkeiten regelmäßig erneuert werden, um die Leistung der Anlage zu gewährleisten, was zusätzliche laufende Kosten verursacht.
Die Module einer PVT-Anlage sind einfacher zu warten, da sie keine beweglichen Teile haben. Die niedrigeren Temperaturen in PVT-Anlagen verringern die thermische Belastung, was zu weniger Verschleiß und längerer Lebensdauer führt. Dadurch sind PVT-Anlagen insgesamt weniger wartungsintensiv und wirtschaftlicher im Betrieb.
Fazit: PVT ist die bessere Alternative zur Solarthermie
Solarthermie kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein, z.B. wenn man nur Warmwasser erzeugen möchte und weder Strom noch Heizwärme benötigt. Die hohen Anschaffungskosten, die begrenzte Heizleistung, der Platzbedarf und der Wartungsaufwand machen die Solarthermie jedoch in den meisten Fällen zu einer weniger guten Wahl.
Wenn Sie also über eine nachhaltige Energielösung nachdenken, sollten Sie sich alle Möglichkeiten genau ansehen – wir empfehlen Ihnen, auf eine zukunftssichere und flexiblere Technologie zu setzen. Denn bei der Entscheidung für eine Energielösung sollten nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die langfristige Effizienz, der Platzbedarf und der Wartungsaufwand berücksichtigt werden. Mit einem PVT-System erhalten Sie genau diesen Kompromiss aus Effizienz, Flexibilität und Wirtschaftlichkeit.